Mit etwas Verspätung kommt hier ein kleiner Überblick über das RAM-Halbfinale vom 19.02.
In der ersten Runde trat Dirtysanchez gegen MC Maik an. Dirtysanchez gefällt in den Cyphers eigentlich immer und hatte in der Vorrunde gegen Amek verdient gewonnen. Im Freestyle gegen MC Maik ließ er allerdings ordentlich Federn. Richtige Punchlines hatte er nicht im Gepäck. Im letzten Part flowte er zwar ganz schön, aber dazwischen war recht viel Leerlauf. MC Maik trumpfte auch nicht mit alles zerstörenden Lines auf, konnte aber einige schöne Patterns einbinden und überzeugte allein schon durch die textliche Dichte mehr. Die Freestylerunde ging somit verdient an Maik.
In der Textrunde konnte ich Dirtysanchez kaum verstehen. Und das, was ich verstanden habe, passte dann auch nicht so recht zum „Lose Yourself“-Beat – wofür er selbstverständlich nichts kann, aber der Gesamteindruck wurde dadurch natürlich beeinflusst. Maik wählte einen Realness-Hip-Hop-Bla-Text. Eigentlich ja ganz nett und seeeehr lang. Allerdings ist dieses Realkeeperzeug in meinen Augen immer etwas 0815. Trotzdem lag er auch hier vorne.
Im zweiten Halbfinalbattle des Abends kontrahierten sich Gozpel und Tyron Blackshit. Ersterer reitet momentan zurecht auf einer Welle der Sympathie. Was der für Sachen vorträgt! Allein in der Freestyle-Runde hatte er mich mit „Blackshit, du bist eine Drecksau/Im Battle wird aus Blackshit bei mir eher Blackout“ und „Freier Eintritt und Groupies umsonst/Ich muss dich nicht battlen, ich hab schon gewonn'“ gleich auf meiner Seite. Dem konnte Tyron Blackshit nicht viel entgegensetzen, obwohl er mit seiner Reibeisenstimme und Bühnenpräsenz eigentlich die perfekten Voraussetzungen für einen guten Battlerapper hat.
In der Textrunde hat Tyron seinen Part dann etwas vermasselt, während Gozpel mit einem textlich okayen Part aufwartete. Aber Jungejungejunge, diese Technik. Der pure Genuss.
P.S.: „Ich liebe das Verhüten/Das ist wie Shoppen, ich besorg’s in Tüten“.