RAM-Finale vom 19.02.14

Finaaaale (ooho).

MC Maik gegen Gozpel. Die Favoritenrolle dürfte klar bei Gozpel liegen. Nicht, dass MC Maik nicht schon ein erfahrener RAM-MC wäre. Gozpel enthauptet aber eher, hat meiner Meinung nach eine angenehmere Stimme und liegt auch in puncto Wortwitz vorne. Das ist natürlich zu einem gewissen Prozentsatz Geschmacksache. Allerdings glaube ich, dass auch Gozpels Technik objektiv betrachtet (Reimketten, Patterns usw.) stärker einzuschätzen ist.

In der ersten Runde legt Gozpel solide vor. Geschmacksprobe: „Sie [Maiks Mama] ist ’ne Kettenraucherin – wegen der Kippe danach“. Wenn man Mutterlines etwas abgewinnen kann, ist das witzig. Ich mag sie nicht, erkenne aber an, dass das zumindest eine recht innovative Line ist, die ich so oder so ähnlich bisher noch nicht gehört habe. Aber dann Maik. Gleich zu Beginn haut er einen Floskeltor/Gospelchor-Reim auf Gozpels Namen raus und ich denke mir: „Wow, das Ding schenkt er ab, wenn er mit so ’nem Billigding startet.“ Meine Expertise ist jedoch augenscheinlich eher so medium, denn danach brennt Maik ein absolutes Punchlinefeuerwerk ab.

„Deine Lines sind so kindisch, die kann nicht mal Battleboi Basti fühlen.“

„Er ist fake wie ein Alien, bekommt hier fürs Schwanzlutschen schon Kilometerpremien.“

Leider nutzt Maik nicht seine gesamte Zeit aus – sonst hätte er die erste Runde klar geholt. So ist es knapp – und doch sehe ich Maik vorne.

In der zweiten Runde setzt Gozpel alles auf die Abneigung-gegen-Zugezogene-Karte. Reime, Flow, Technik – alles sehr ansprechend. Das Problem: Wenn ich richtig informiert bin, wohnt Maik nach wie vor in Sachsen. Korrigiert mich, wenn ich da falsch liege. Sollte dem so sein, geht der ganze Part ins Leere. Als Maik dran ist, setzt er direkt den guten Eindruck der ersten Runde fort. „Rap am Mittwoch ein Sprungbrett für dich? Ja, in einen trockenen Pool.“ Wieso bekommt er dafür keinen Applaus? Später dann kommen grandiose Patterns zur Durchschnittlichkeit Gozpels (Stichwort: Standard). Auch diese Runde geht für mich an Maik.

Am Ende gewinnt Gozpel. Nun ja. Traurig muss man darüber nicht sein. Gegen jeden anderen Gegner wäre das verdient gewesen, denn Gozpel hat sicherlich zwei sehr gute  Runden abgeliefert. Maik war an diesem Mittwoch in meinen Augen dennoch einen Tick vorne. Als Trostpflaster freut es zumindest, dass er als Finalist ebenfalls zum 1on1-Freestyle-Battle fahren darf. So oder so war das bisher eines der stärksten Battles des Kalenderjahres.

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