RAM-Halbfinale vom 19.03.14

Match 1. Master Marv gegen Amek. In der Beatrunde kommt Marv ein bisschen besser als in der Vorrunde rein. Trotzdem überlädt er die Zeilen völlig. Das ist wahrscheinlich einfach sein Style, mir gefällt es leider nicht, zumal das Ganze immer wieder durch recht sinnlose Lines aufgefüllt wird (Schottlandfahne, Davidstern etc.).

Amek kommt etwas kompakter daher, hat aber keine guten Punchlines, sodass die Runde schlussendlich verdient an Master Marv geht.

In der Textrunde liefert Amek seine bisher beste Leistung bei Rap am Mittwoch ab. Inhaltlich gut und nur ab und an etwas unsauber gerappt (wobei wir hier über Details sprechen, die zu vernachlässigen sind).

Marv kann da nicht mithalten. Überladene Lines gibt es im Text zwar nicht, dafür ist seine Aussprache recht unsauber und die Gesangseinlage einigermaßen grausam.

Die Textrunde geht an Amek.

Im A Capella schließlich ließe sich die gesamte Kritik aus der Beatrunde wieder in Hinsicht auf Master Marvs Part anbringen. Seine Reime sind natürlich gut, aber es ist eben keine enthauptende Punchline dabei.

Amek wirkt nervöser, verhaspelt sich mehrmals, zieht einen Doubletime-Part auch nur mit Schwierigkeiten durch. Allerdings kann er Marvs Mutterlines rebuttaln und setzt insgesamt interessantere Pointen.

Damit steht er zum ersten Mal im Finale.

Im zweiten Battle trafen Percee und Ssynic aufeinander. Der Eine ein alter RAM-Hase, der Andere eine der beiden großen Entdeckungen der aktuellen Saison (zusammen mit Gozpel).

Ssynic fängt freiweillig an und bringt ein paar lustige Zeilen („500km für eine Vergewaltigung“). Percee labert ihm sogar einmal rein. Spätestens seit Drob Dynamics Battle gegen Brian Damage sollte klar sein, dass solche Unsportlichkeiten nicht vom Publikum gefeiert werden.

Er selbst kann seine Ankündigung aus der Cypher nicht wahrmachen und trifft Ssynic wenig bis gar nicht. Stattdessen betont er nach 1000 Jahren noch mal, dass er Le Nerd scheiße findet. Die Geschichte könnte man eigentlich ruhen lassen.

Ssynic weist intelligent auf Percees – sagen wir – gewöhnungsbedürftige Stimme hin und kontert seine Shirtline. Die erste Runde geht verdient an ihn.

In der Textrunde kann sich Percee nicht so recht entscheiden, ob er eher eine Performance für das Publikum oder gegen Ssynic bringen möchte. Obwohl der Text in Ordnung ist, geht er durch die fehlende Fokussierung etwas unter.

Ssynic hingegen bringt einen inhaltlich guten Text, der sich zwar nicht durch eine außergewöhnliche Reimfinesse auszeichnet, aber zumindest Identifikationspotenzial für jede*n bietet. Außerdem fasst er mal eben den tollsten Aspekt von Battleevents zusammen: Heut‘ wird beleidigt, die Sorgen sind vergessen. An diesem Tag hat das gereicht. Ssynic trifft demnach im Finale auf Amek.

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