Im Finalmatch zwischen Amek und Ssynic dürfte die Favoritenrolle eindeutig bei Ssynic liegen. Nicht nur, dass er amtierender Champion ist, er wirkte im Vergleich zu Amek auch immer kreativer und wortgewandter.
In der ersten Runde verhaspelt sich Amek sogleich auch mehrmals. Wie schon im Halbfinale erweckt er den Eindruck, dass er ein viel zu schnelles Tempo im A Capella wählt. Der Vergleich von Weißen- und Schwarzenwitzen ist außerdem recht dümmlich. Wenn er wirklich nicht weiß, warum das eine weniger schlimm ist als das andere, sollte er vielleicht noch mal drei Minuten nachdenken, bevor er einen Part darüber bringt.
Mit „Dein Kopf ist so rot, da halten selbst Autos an der Ampel an“ bringt Ssynic eine wirklich gute Punchline in der ersten Runde. Ansonsten erklärt er lang und breit seine eigene Respektlosigkeit – ein Thema, das mich nicht besonders unterhält (anders als das Publikum) und außerdem für meinen Geschmack mangels Gegnerbezug besser in eine Textrunde gepasst hätte.
In der zweiten Runde kann Amek die Ampelline recht anständig kontern und kommt insgesamt besser rein. Mit etwas mehr Konzentration ist er doch ein guter Rapper. Eine enthauptende Punchline fehlt allerdings. Stattdessen bietet er eine Mischung aus Patterns und netten Reimen an, die definitiv besser als in der ersten Runde sitzen.
Ssynic weist auf die Ähnlichkeit zwischen Ameks und Laas‘ Stil hin (wobei letzterer natürlich in einer ganz anderen Liga spielt), langweilt mich persönlich dann kurz mit Deine-Mutter-ist-so-fett-Witzen und bringt schließlich mit der 400€-Line noch einen richtigen Lacher.
Für mich geht das Finale demnach an Ssynic. Das Publikum sah das auch so. Nächste Woche hat er somit die Chance auf den Titelhattrick.