Nachdem gestern ein Beitrag von Kobito auf seiner Facebook-Seite zu einer kleinen Diskussion über die (Ir)relevanz von Diskriminierung im Rap führte, habe ich das Bedürfnis, folgendes Interview mit Sookee zu posten, um noch einmal auf die Notwendigkeit der Kritik an vielen sprachlichen Strukturen hinzuweisen. Da dieser Blog ein basisdemokratischer Ein-Frau-Betrieb ist, kann ich glücklicherweise posten, was ich wann will. Yeah!
Mein persönliches Dilemma besteht darin, dass ich Battle Rap tatsächlich als unterhaltend empfinde, solange sich die kreative Beleidigung auf den/die Gegner*in beschränkt und nicht in Stereotypisierung von sozialen Gruppen ausartet. Heißt: Mutter-Lines kann ich nicht feiern (wobei sich hier moralischer Unwille mit Langeweile mischt), Aufrufen zum Feiern rassistischer Lines (so geschehen beim BMCL-Match zwischen Ssynic und Jack Dragon) kann ich nicht nachgehen. Trotzdem ist es verwunderlich, warum die lyrische Zermalmung des Gegenübers selbst eine solche Faszination ausübt. Vielleicht entschlüsselt sich das Ganze am Moment des Rhetorikwettbewerbs – immerhin werden vor allem innovative Rebuttals gefeiert.
Um mich diesem Thema zu nähern, transkribiere ich seit einiger Zeit Battles – vorläufig (damit ich einen Rahmen habe) von Rap am Mittwoch und Don’t Let The Label Label You. Eine ausführliche Erklärung (wieso? weshalb? warum?) folgt dazu in Kürze.