Hansen vs. Mighty Mo (Session 5)

Endlich komme ich auch mal zu einer Meinungsäußerung bezüglich eines DLTLLY-Battles. Meistens verschlafe ich die Analysen ein bisschen. Die werden alle nachgereicht. Also geduldet euch.

Heute: Hansen vs. Mighty Mo.

Hansen begann und präsentierte gleich mal seine gute Technik. Dass das „Takt treffen“ (wenn man es so nennen möchte, wenn keine instrumentale Untermalung vorhanden ist) im A Capella besonders schwierig ist, dürfte Ben Salomo in seiner Aufgabe als Rap-Erziehungsberechtigter bei Rap am Mittwoch allen beigebracht haben. Dementsprechend sollte man Hansen dafür würdigen, dass es ihm offensichtlich total leicht fällt, sein eigenes Metrum zu sein. Jedoch: Die wirklich krassen Punchlines fehlen.

Mighty Mo setzt da ganz anders an. Langsamerer Flow, dafür aber die Punchlines on point setzen. Aus seiner ersten Runde bleiben eine ganze Menge Zeilen im Kopf hängen, u.a. die Chemie-, Husky- und Pistorius-Lines. Natürlich sollte es nicht nur um Punchlines oder nur um Technik gehen. Da Mighty Mo aber mit solider Technik auffährt und dabei auch noch den Gegner trifft, würde ich ihm die erste Runde zusprechen.

In der zweiten Runde fährt dann auch Hansen mit mehr Treffern auf. Lines gegen die BVG sind bekanntermaßen beliebt und auch die Verballhornung des Koch-Daseins von Mighty Mo ist amüsant. Technisch wird er allerdings unsauberer. Mighty Mo hingegen baut in puncto Punchlinedichte hier etwas ab, kann mit der ET-Line und der Frage, welcher Araber seinen Vater eigentlich Hans nennt, Stiche setzen. Das Battle wurde an dieser Stelle enger – ich würde die Runde aber erneut Mighty Mo geben.

Zur letzten Runde schließlich ließe alles zur zweiten Runde noch einmal niederschreiben. Enge Kiste, aber Mighty Mo immer eine Nasenspitze vorne aufgrund der besseren Delivery und der härteren Punchlines.

Insgesamt wäre das für mich ein 3:0 für Mighty Mo, wobei es in zwei Runden knapp zuging. Wäre, Konjunktiv, hättehättehätte. Wieso? Weil Mighty Mo sich entschlossen hat, einen Souffleur ins Publikum zu beordern, der ihm die Lines zuruft, wenn er sie selbst vergessen hat. In meinen Augen ist das grob unsportlich und nur insofern besser als Tanguy, der gegen Salo alle Textblätter mitnahm, als dass er nicht den gesamten Text vor der Nase hatte (aber zumindest im Notfall in greifbarer Nähe). Das schmälert leider seine gesamte Leistung, weil er im Gegensatz zu Hansen mit Netz und doppeltem Boden rappen konnte. Aus Prinzip muss das Battle also an Hansen gehen.

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