Ab ins Halbfinale.
Zunächst: Mighty P. gegen Davie Jones. Im Freestyle sind beide solide, wobei Davies Cartman-Rebuttal als Reaktion auf den Vergleich mit Tyron Blackshit („scheiße, schwarz“) besonders gut ist – auch wenn Mighty P. diese Line mit seinem Butters-Konter zumindest ein bisschen rebuttaln kann. Insgesamt hinterlässt Davie Jones aber den besseren Eindruck, vor allem im Hinblick auf seinen Flow.
In der Textrunde haben beide die Ehre auf den Beat von „Morgen hör ich auf“ von Karate Andi zu rappen. Das gewohnte Problem: Natürlich hat man den Text und den Flow vom Original im Hinterkopf, kann einen direkten Vergleich ziehen und häufig schneiden die beiden MCs bei RAM schlechter ab. Das ist auch dieses Mal so. Davie Jones klärt uns über sein problematisches Viertel auf, während Mighty P. seine Rapperkarriere Revue passieren lässt. Trotz kleinerer Unsauberheiten passt Davie in meinen Augen (bzw. Ohren) besser auf den Beat. Die Hände im Publikum sind jedoch undeutlich, weshalb es zu einer A Capella-Runde kommt.
Dort wiederum hat Mighty P. die Nase vorn – wenn man großzügig über seine unnötige Sieg Heil-Line hinwegsieht. Beide MCs freestylen hier überdurchschnittlich gut, Mighty P. spittet jedoch pointierter und zieht damit in das Finale ein.
Sein dortiger Kontrahent wurde im Battle zwischen Toby Nice und Buy Some gefunden. Im Vergleich zur Vorrunde baut Toby Nice erheblich ab. Nur Omas alter Teppich ist wirklich belustigend. Buy Some hat da zunächst mehr zu bieten (siehe „zwei Schwänze und zwei Kondome“, „Ist doch nur Rap“), liefert aber wieder eine schlechte letzte Runde ab. Seine ersten beiden guten Runden reichen allerdings für den Punkt.
In der Textrunde offenbart sich Buy Some als Kollegah-Fanboy. So viele „Kids“ habe ich bei RAM selten gehört. Außerdem sieht er sich als „der mediterrane Hustler“. Der Textaufbau dürfte bekannt sein. Hier wäre ein bisschen mehr Individualität ansprechender gewesen, denn gut geflowt war der Part allemal. Toby Nice bringt einen guten Battletext und punktet allein schon wegen seiner Authentizität.
Wieder A Capella. Buy Some kann mit guter Reimstruktur und klugen Vergleichen punkten, Toby Nice flowt und freestylet gut. Am Ende fehlt ihm aber einfach der Inhalt um Buy Some zu übertrumpfen. Damit steht der junge Mann im Finale.