Platten des Jahres: 2005

Ich möchte die Rubrik der „Platten des Jahres“ mit dem – vor allem für Nullerjahre-Verhältnisse – ausgezeichneten Jahrgang 2005 einläuten. Mit der „Class of 2005“ wird diesem Jahr die seltene Ehre im neuen Jahrtausend teil, als genre-definierend zu gelten. Unzählige Indie Rock-Bands erhoben ihre gut gescheitelten Häupter und lieferten tanzbare Gitarrenmusik, die auch 14 Jahre später noch frisch wirkt. Zumindest in den meisten Fällen. Unnötig zu erwähnen, dass in dieser Liste noch dutzende prägende Platten fehlen – „Silent Alarm“ von Bloc Party, „Z“ von My Morning Jacket und „Hurricane Bar“ von Mando Diao (für die man sich heutzutage schämen sollte, die aber anno dazumal wirklich gute Alben rausgehauen haben) sind nur einige. Kommt Zeit, kommt Update. Ich konnte mich hier einfach noch nicht zu einer Bewertung durchringen, mit der ich mittelfristig zufrieden sein kann.

Mit „Pure Vernunft darf niemals siegen“ belegen Tocotronic 2005 meinen Spitzenplatz. Aus heutiger Sicht ist es meiner Meinung nach nicht ihr bestes Album (das weiße Album und „Kapitulation“ spielen doch noch mal in einer anderen Liga), aber trotzdem ist fast jeder Song ein Hit. Einzig „Angel“ und „Cheers For Fears“ sind für mich verzichtbar.

Es folgt das – wie ich denke unbestritten – beste Album der Editors, die danach leider nie wieder an die Qualität von „The Back Room“ anschließen konnten. Selbiges gilt für Bright Eyes und „I’m Wide Awake, It’s Morning“. Das Konsensalbum „The Woods“ von Sleater-Kinney firmiert für mich eher unter „okay“. „Am Ende der Sonne“ von Farin Urlaub hat mich als 14-jährige begeistert. Mit 28 sehe ich die Sache (wenig überraschend) deutlich leidenschaftsloser.

Weiter unten findet ihr übrigens meine dishonorable mentions, die ich nicht in meine permanente Jahres-Bestenliste aufnehmen möchte. Verständlich, denke ich.

  1. Tocotronic – Pure Vernunft darf niemals siegen | 5.0
  2. Editors – The Back Room | 5.0
  3. Bright Eyes – I’m Wide Awake, It’s Morning | 4.5
  4. Madonna – Confessions On A Dancefloor | 4.5
  5. Gorillaz – Demon Days | 4.5
  6. Final Fight – Under Attack | 4.5
  7. Emiliana Torrini – Fisherman’s Woman | 4.0
  8. The Subways – Young For Eternity | 4.0
  9. Johnossi – Johnossi | 4.0
  10. Oasis – Don’t Believe The Truth | 4.0
  11. Modern Life Is War – Witness | 4.0
  12. Alasdair Roberts – No Earthly Man | 4.0
  13. With Honor – This Is Our Revenge | 3.5
  14. Thrice – Veissu | 3.5
  15. Sleater-Kinney – The Woods | 3.5
  16. Public Enemy – New Whirl Odor | 3.5
  17. Farin Urlaub – Am Ende der Sonne | 3.0
  18. Rammstein – Rosenrot | 3.0
  19. Guns Up! – All This Is | 3.0
  20. Bane – This Note | 3.0

Dishonorable Mentions

  • Bic Runga – Birds: Nicht schmerzhaft, aber schlicht fad. | 2.0
  • Every Time I Die – Gutter Phenomen: Es muss an mir liegen, denn der Rest der Welt scheint Every Time I Die zu lieben. Für mich ist diese Mischung aus Hardcore, Southern Rock und jauligem Gesang unerträglich und „Gutter Phenomen“ eines der ganz, ganz schlimmen Alben der Band. | 1.0

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