Platten des Jahres: 2004

Schon ein Jahr vor der Class of 2005 begannen die Indie Bands, die später zu den Giganten des Genres aufsteigen sollten, ihre Klassiker auf den Markt zu werfen. Unglaublich, wie viele großartige Alben das Jahr 2004 zu bieten hat. Dahinter tummelt sich auch eine ganze Menge Mittelmaß – aber der Reihe nach.

An die Spitze meiner Liste schraubt sich das selbst-betitelte zweite Album der Libertines. Für viele ist „Up The Bracket“ die beste Veröffentlichung der Band. Für mich ist das Zweitlingswerk deutlich ansprechender. „Can’t Stand Me Now“, „The Man Who Would Be King“, „The Ha Ha Wall“ – hach, im Grunde könnte hier jeder Track noch mal einzeln genannt werden um darauf hinzuweisen, wie sehr es sich lohnt, ihn zu hören. Unvergessen auch der Blick meiner Oma, als ich das Album zu Weihnachten von meinem Vater geschenkt bekam. Das Cover hat ihr natürlich nicht gerade gut gefallen.

Knapp dahinter läuft das – ebenfalls selbst-betitelte – Debüt von Franz Ferdinand ein. Die Schotten lieferten die tanzbare Version des Indie Rock, die weniger schrammelig als der Stil der Libertines war und dennoch nichts an Tiefe und Relevanz einbüßte. Obwohl Franz Ferdinand zu den wenigen Bands gehört, die jahrelang Alben auf allerhöchstem Niveau nachschossen, bleibt ihr Erstlingswerk unerreicht.

Es gab übrigens auch noch Zeiten, wo Kanye West menschlich erträglich war. „The College Dropout“ war damals mein absolutes (Hip-Hop-)Lieblingsalbum, nachdem ich „Through The Wire“ und „Slow Jamz“ des öfteren auf Jam.FM gehört hatte. Ein bisschen Staub hat der Sound schon angesetzt, doch ich höre es trotzdem immer noch gerne. Wie wunderbar allein „Spaceships“ ist! Schmacht.

Der Vollständigkeit halber muss ich aber auch erwähnen, dass 2004 hinter einigen Hochkarätern auch viel Durchschnitt lauerte. Die Melvins und Lustmord taten sich für „Pigs Of The Roman Empire“ zusammen. Es dröhnt und schnarrt und knarzt. Melvins eben. Das ist nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt die Melvins-Bestform. Hardcore Punk war ebenfalls zahlreich vertreten. With Honor, Modern Life Is War und No Turning Back haben es Stand jetzt in meine Jahresliste gefallen. Es darf gerne in beide Alben reingehört werden, doch  – spoiler alert – an Highlights mangelt es ihnen.

  1. The Libertines – The Libertines | 5.0
  2. Franz Ferdinand – Franz Ferdinand | 4.5
  3. Iron & Wine – Our Endless Numbered Days | 4.5
  4. Arcade Fire – Funeral | 4.5
  5. Kanye West – The College Dropout | 4.0
  6. John Legend – Get Lifted | 4.0
  7. Alexisonfire – Watch Out! | 4.0
  8. Killing The Dream – Killing The Dream | 4.0
  9. MF Doom – MM…FOOD | 3.5
  10. Madvillain – Madvillainy | 3.5
  11. Beastie Boys – To The 5 Boroughs | 3.0
  12. Modern Life Is War – My Love My Way | 3.0
  13. Morlockk Dilemma – Egoshooter | 3.0
  14. Melvins + Lustmord – Pigs Of The Roman Empire | 3.0
  15. Misery Signals – Of Malice And The Magnum Heart | 3.0
  16. With Honor – Heart Means Everything | 2.5
  17. Mos Def – The New Danger | 2.5
  18. Underoath – They’re Only Chasing Safety | 2.5
  19. No Turning Back – Damage Done | 2.5
  20. Urfaust – Geist ist Teufel | 2.5

Dishonorable Mentions

  • Terror – One With The Underdogs: Ich mag Terror sehr, sehr gerne, aber „One With The Underdogs“ ist leider eines ihrer schwächeren Alben, das für meinen Geschmack weniger auf den Punkt produziert ist als ihre Nachfolger. | 2.0
  • Soulfly – Prophecy: Bei RateYourMusic wird „Prophecy“ als eines der besseren Soulfly-Alben gehandelt (Durchschnittsbewertung von 3.17). Mich hingegen hat das Album eher etwas genervt. | 2.0

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