Deutschrap has come a long way. Den rasanten Wandel, den das Genre in den letzten Jahren hingelegt hat, hätten die Wenigsten – mich eingeschlossen – für möglich gehalten. Dabei geht es nicht (nur) um zugewonnene Qualität, sondern vor allem um neu erschlossene Vielfältigkeit, durch die Deutschrap mittlerweile ein Überbegriff für dutzende Spielarten des Hip-Hop ist. Faszinierend, wie sich beispielsweise Juicy Gay, Retrogott und K.I.Z. irgendwie in die gleiche Schublade stopfen lassen.
Vor allem letztere durchliefen einige Veränderungen. Von der Spaßtruppe mit Brachialhumor aus Berlin entwickelten sich Nico, Maxim, Tarek und DJ Craft auf „Hurra die Welt geht unter“ zu den Komponisten des Soundtracks einer kapitalismusmüden Jugend, die die Post-Apokalypse herbeisehnt.
Tarek K.I.Z. veröffentlichte kürzlich sein erstes Solo-Album „Golem“ und gewährte dort ungewohnt intime Einblicke in sein Seelenleben. Vergleichsweise sensible Texte mit Autotune – alles andere als eine sichere Bank, um das Wohlwollen der Fans zu genießen. Doch die Anhänger*innenschaft zeigte sich unbeeindruckt von den neuen musikalischen Pfaden und feierte das Album. Tarek gibt sich seinerseits weiterhin experimentierfreudig und spielte so kürzlich seine Songs unter der musikalischen Leitung von Ralph Heidel im Youtube Space Berlin ein. Introvertiert, klassisch, elegant. Wer seine Bekannten zum Deutschrap bekehren möchte, nehme doch bitte diese Videos bei der Missionierung zur Hand.
In einer Woche geht Tarek im Übrigen auf Tour:
15.02. // Flex, Wien
16.02. // Plaza, Zürich
17.02. // Im Wizemann, Stuttgart
19.02. // Gloria, Köln
21.02. // Conne Island, Leipzig
22.02. // Uebel & Gefährlich, Hamburg
23.02. // Uebel & Gefährlich, Hamburg
25.02. // FZW, Dortmund
26.02. // Muffathalle, München
28.02. // Festsaal Kreuzberg, Berlin
29.02. // Festsaal Kreuzberg, Berlin