Beirut

Platten des Jahres: 2006

Unglaubliche 13 Jahre ist es her, dass die Arctic Monkeys ihr gefeiertes Debüt „Whatever People Say I Am, That’s What I’m Not“ unter die Leute brachten. Ich war 15 und entzückt. Sie erweiterten den Indie Rock um einige Facetten. Frecher als Franz Ferdinand. Gediegener als die Libertines. Schlauer als die meisten. Der erste Song, den ich hörte, war (natürlich) „I Bet That You Look Good On The Dancefloor“. Damals ein unglaublicher Hit. Mittlerweile würde ich behaupten, dass es einer der schlechter gealterten Songs auf dem Album ist. Wirklich umgehauen hat mich dann vor allem „The View From The Afternoon“ und das dazugehörige Video. Über den ziemlich pubertären Albumtitel schauen wir an dieser Stelle großzügig hinweg und erfreuen uns lieber an Perlen wie „505“ (das immer schöner wird, je älter ich werde) und „Fake Tales Of San Francisco“.

Gleichzeitig setzte Burial ebenfalls neue musikalische Maßstäbe – allerdings in einem ganz anderen Genre: Dubstep. Damals als Zukunft des UK Garage gehandelt, legte Burial das Fundament für eine ganze Generation an elektronischer Musik – nicht nur aus dem Vereinigten Königreich. Auf Rate Your Music fasst Nutzer stereobread den Sound des Albums so kurz wie treffend zusammen: „A vision of cold, dark cities of the mind“. Nuff said. (mehr …)

Platten des Jahres: 2011

Ich möchte mit einem gängigen Missverständis aufräumen. Dieses besagt, dass James Blake mit seinem selbstbetitelten Debüt im Jahr 2011 (das in dieser Liste noch fehlt, aber in naher Zukunft eingebaut werden wird) die Speerspitze des so genannten Future R’n’B bzw. Alternative R’n’B bildete. Eine ausgezeichnete Platte, keine Frage. Doch DIE Platte des Genres und gleichzeitig des Jahres lieferte für mich ein Anderer ab: Jamie Woon. Vergleichsweise stiefmütterlich behandelt angesichts des Hypes um Blake verband Woon auf „Mirrorwriting“ mystische Klangverläufe mit pop-affinen Melodien und dem typischen R’n’B-Schmalz der 90er Jahre. Schon das großartige Video zu „Night Air“ hatte mich damals im Handumdrehen um den kleinen Finger gewickelt.

Selbstverständlich gab es aber auch noch eine gute Handvoll anderer großartiger Veröffentlichungen im Jahr 2011. Ben Howard machte mit „Every Kingdom“ Folk in Windeseile radiotauglich, ohne dabei in die Belanglosigkeit abzudriften. Die nachfolgenden Alben „I Forgot Where We Were“  und – vor allem – „Noonday Dream“ bestätigten den guten Eindruck des Erstlings. Auch „Helplessness Blues“ von den Fleet Foxes sei erwähnt, das zwar nicht ganz an das Debüt von 2008 heranreichte, es aber dennoch schaffte, den typischen gemütlichen Hütten-Folk-Sound zu transportieren.

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