Comeback Kid

Platten des Jahres: 2017

2017 war für mich ein sehr aufregendes Jahr. Gleich in der ersten Februarwoche zog ich von Hannover nach Wien und mit meinem Freund zusammen, begann einen neuen Job und lebte auf einmal ein ganzes neues Leben. Wir gingen auf unglaublich viele (gute) Konzerte. Ich hörte sehr viele neue Alben und entsprechend schwierig ist auch die Zusammenstellung der Jahresliste 2017. Einzig die Besetzung der Pole Position ist für mich recht einfach, denn nur ein Release hat von mir die 5.0 erhalten: „#DIY“ von Trettmann. Selten habe ich ein derart kohärentes Deutschrap-Album gehört, dass tanzbare Beats mit deepen Texten verbindet. Man riecht den grauen Beton förmlich. Für mich schon jetzt ein Klassiker des Genres.

Direkt dahinter folgt sogleich der aktuelle Titan des Rap, der so gut wie gar nichts falsch machen kann. Kendrick Lamar ist – denke und hoffe ich – der unbestritten beste Rapper zur Zeit, was spätestens seit „To Pimp A Butterfly“ klar sein sollte. Mit „DAMN.“ legte er 2017 einen würdigen Nachfolger hinterher, der stilistisch allerdings ganz andere Wege als Butterfly einschlägt. Moderner, trappiger, trotzdem tiefgründig. Eine hervorragende Mischung. (mehr …)

Alben des Monats [09/19]

Ich kann guten Gewissens behaupten, dass der September 2019 einer der aufregendsten Monate meines Lebens gewesen sein dürfte. Die Familie ist um ein Mitglied angewachsen und seitdem haben sich Prioritäten und Freizeitbeschäftigungen natürlich verschoben. Ich habe trotzdem genug Musik gehört, um euch fünf Alben vorzustellen, die mich in den vergangenen vier Wochen begleitet haben. Nicht alle davon sind gut – so ehrlich muss ich sein.

Knocked Loose – A Different Shade Of Blue (2019)

Knocked Loose ist eine meiner absoluten Lieblingsbands. Vor zirka zwei Jahren sah ich sie im Vorprogramm von Comeback Kid im Wiener Flex. Damals rätselten meine Begleitung und ich erstmal minutenlang, ob die Band einen Front-Sänger oder eine Front-Sängerin hat (Bryan Garris hatte damals Ende 2017 sehr lange Haare). Garris‘ Stimme war gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie auch catchy. In den folgenden Tagen hörte ich ihr Album „Laugh Tracks“ rauf und runter. Zwei Monate später sah ich sie noch mal beim Wiener Stopp des Impericon Festivals und war vollends überzeugt. Im August erschien nun mit „A Different Shade Of Blue“ das zweite Album der Band und holy shit, ist das ein Brett. Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein Hardcore- bzw. Metalcore-Album gehört zu haben, das so auf den Punkt produziert ist. Für mich aktuell der heißeste Anwärter auf den Titel „Album des Jahres 2019“.

(mehr …)