DCVDNS

Platten des Jahres: 2017

2017 war für mich ein sehr aufregendes Jahr. Gleich in der ersten Februarwoche zog ich von Hannover nach Wien und mit meinem Freund zusammen, begann einen neuen Job und lebte auf einmal ein ganzes neues Leben. Wir gingen auf unglaublich viele (gute) Konzerte. Ich hörte sehr viele neue Alben und entsprechend schwierig ist auch die Zusammenstellung der Jahresliste 2017. Einzig die Besetzung der Pole Position ist für mich recht einfach, denn nur ein Release hat von mir die 5.0 erhalten: „#DIY“ von Trettmann. Selten habe ich ein derart kohärentes Deutschrap-Album gehört, dass tanzbare Beats mit deepen Texten verbindet. Man riecht den grauen Beton förmlich. Für mich schon jetzt ein Klassiker des Genres.

Direkt dahinter folgt sogleich der aktuelle Titan des Rap, der so gut wie gar nichts falsch machen kann. Kendrick Lamar ist – denke und hoffe ich – der unbestritten beste Rapper zur Zeit, was spätestens seit „To Pimp A Butterfly“ klar sein sollte. Mit „DAMN.“ legte er 2017 einen würdigen Nachfolger hinterher, der stilistisch allerdings ganz andere Wege als Butterfly einschlägt. Moderner, trappiger, trotzdem tiefgründig. Eine hervorragende Mischung. (mehr …)

Die ultimativ besten Alben des Jahres 2013

Ich hoffe, dass ihr Listen genau so sehr wie ich liebt. Falls ja, wünsche ich euch viel Spaß beim Erkunden meiner Top 100. Wenn ihr wissen wollt, warum Album XY ausgerechnet auf Platz soundso ist, dann fragt ruhig in den Kommentaren.

100.
Gloria – Gloria

99.
Blood Orange – Cupid Deluxe

98.
CSS – Planta

97.
Emika – DVA

96.
Future Bible Heroes – Partygoing

95.
Queens of the Stone Age – …Like Clockwork

94.
Aloe Blacc – Lift Your Spirit

93.
Kollegah & Farid Bang – Jung, brutal, gutaussehend 2

92.
Howe Gelb – The Coincidentalist

91.
Tim Hecker – Virgins

90.
Holy Ghost! – Dynamics

89.
Pet Shop Boys – Electric

88.
Oh Land – Wishbone

87.
Gold Panda – Half of Where You Live

86.
Kristoffer & The Harbour Heads – Hands

85.
Darwin Deez – Songs for Imaginative People

84.
Robert Coyne & Jaki Liebezeit – The Obscure Department

83.
The Elwins – And I Thank You

82.
Theme Park – Theme Park

81.
The Mary Onettes – Hit the Waves

80.
Ed Motta – AOR

79.
Hurts – Exile

78.
Iron & Wine – Ghost on Ghost

77.
Justin Timberlake – The 20/20 Experience

76.
Summer Cem – Babas, Doowayst & Bargeld

75.
Kyson – The Water’s Way

74.
Neve Naive – The Inner Peace of Cat and Bird

73.
Mayer Hawthorne – Where Does This Door Go

72.
Deer Tick – Negativity

71.
Boardwalk – Boardwalk

70.
The Strokes – Comedown Machine

69.
David Lynch – The Big Dream

68.
British Sea Power – Machineries of Joy

67.
Deerhunter – Monomania

66.
Savages – Silence Yourself

65.
Weekend – Am Wochenende Rapper

64.
Alligatoah – Triebwerke

63.
Darkside – Psychic

62.
Jacco Gardner – Cabinet of Curiosities

61.
Jack Beauregard – Irrational

60.
Franie Rose – Herein Wild

59.
MS MR – Secondhand Rapture

58.
Dobie – We Will Not Harm You

57.
Miles Kane – Don’t Forget Who You Are

56.
Sally Shapiro – Somewhere Else

55.
Glasser – Interiors

54.
Bomb the Bass – In the Sun

53.
M.I.A. – Matangi

52.
Palma Violets – 180

51.
Black Rebel Motorcycle Club – Specter at the Feast

50.
Daughter – If You Leave

49.
Justice – Access All Arenas

48.
Editors – The Weight of Your Love

47.
Jay Z – Magna Carta Holy Grail

46.
San Cisco – San Cisco

45.
Empire of the Sun – Ice on the Dune

44.
Lily & Madeleine – Lily & Madeleine

43.
Cayucas – Bigfoot

42.
Black Sabbath – 13

41.
Is Tropical – I’m Leaving

40.
Joy Wellboy – Yorokobi’s Mantra

39.
Jon Hopkins – Immunity

38.
Foals – Holy Fire

37.
Babyshambles – Sequel to the Prequel

36.
Biffy Clyro – Opposites

35.
Depeche Mode – Delta Machine

34.
The Dope – Hinterlandia

33.
Kanye West – Yeezus

32.
James Blake – Overgrown

31.
Recondite – Hinterland

30.
Austra – Olympia

29.
SSIO – BB.U.M.SS.E.N.

28.
Braids – Flourish//Perish

27.
Best Coast – Fade Away

26.
Mooryc – Roofs

25.
Baths – Obsidian

24.
The Leisure Society – Alone Aboard the Ark

23.
Roseaux & Aloe Blacc – Roseaux

22.
Guards – In Guards We Trust

21.
Egoland – Antination

20.
AlunaGeorge – Body Music

19.
Gerard – Blausicht

18.
Disclosure – Settle

17.
A$AP Rocky – Long.Live.A$AP

16.
Atoms For Peace – Amok

15.
Dollar John – Trugbild EP

14.
Bonobo – The North Borders

13.
Crime & The City Solution – American Twilight

12.
Cut Copy – Free Your Mind

11.
Beady Eye – BE

10.
Nadine Shah – Love Your Dum and Mad

9.
Casper – Hinterland

8.
Daft Punk – Random Access Memories

7.
DCVDNS – D.W.I.S.

6.
Jake Bugg – Shangri La

5.
Arcade Fire – Reflektor

4.
Eminem – The Marshall Mathers LP 2

3.
Franz Ferdinand – Right Thoughts, Right Words, Right Action

2.
Tocotronic – Wie wir leben wollen

1.
Arctic Monkeys – AM

 

DCVDNS – D.W.I.S.

 

330132Erstveröffentlichung: 20. September 2013
Label: Distributionz
Format: CD/Download

Der härteste Gangster des Rap-Biz ist back! DCVDNS, seines Zeichen der Coole von der neuen Schule, steht seit seinem Debütalbum Brille für real gebliebenen Gangstershit. Zahlreiche Vorstrafen und Mafiaconnections sprechen für sich.

Brille war damals schon ein ziemlich gutes Album – entsprechend hoch die Erwartungen. Die Promomaschine wurde auch ordentlich angeworfen. So konnte man bei Amazon eine Limited Edition des neuen Albums mit dem Titel D.W.I.S. (aka Der Wolf im Schafspelz) erwerben, welche sich durch die Verpackung, eine Holzbox, auszeichnete.

DCVDNS ist vermutlich auch der einzige Rapper, der sein Intro durch ein Intro (durch ein Intro durch ein Intro durch ein Intro) einleitet. Und Intro vom Intro macht gleich ziemlich deutlich, wohin die Reise gehen soll: ins kleine Wunderland der guten Musik. Intro setzt diesen guten Eindruck nahtlos fort. Dass DCVDNS eigentlich alle anderen Rapper körperlich angreifen möchte, wie er in diesem Song proklamiert, überrascht mich nicht. German Choppers gefällt mir nicht sooo gut. Mit der Meinung scheine ich alleine da zu stehen. Auf Spotify ist der Song momentan der zweitmeistgespielte (cooles Wort) des Albums. Hinter Eigentlich wollte Nate Dogg die Hook singen. Mit diesem Track konnte DCVDNS beim Bundesvision Song Contest einen respektablen Platz erreichen. Das hatte ich nicht erwartet, weil seine maximale Brutalität eigentlich nicht unbedingt dem Gusto der Mitte der Gesellschaft entspricht – dachte ich. Da habe ich mich wohl getäuscht. Wir Reiten ein mit Morlockk Dilemma ist allein schon wegen dieses legendären Beats einer der besten Songs des Albums. „Die Stimmung im Keller, denn Kay One legt dort unten auf“. Das erklärt einiges. Auch Atelier ist cool, aber richtig stark wird er dann bei Kein Gee. Das ist DCVDNS-Style par excellence. Ich sage nicht Ich liebe Dich hingegen ist für mich der schwächste Track. Nicht nur, weil ich den Text blöd finde. Insgesamt geht er einfach da rein, da raus. Frankfurter Zoo bleibt da schon besser hängen. Darin erzählt er, wie er einen Drogendeal mit Celo & Abdi abwickelt – oder eben auch nicht. Das dazugehörige Video, das heute erschienen ist, macht den Song sogar noch besser. Wisst ihr noch? ist ein sympathischer Gruß an alle Freunde und Helfer da draußen aka die Polizei aka die Bullerei. ACABDNS. Ab hier wird D.W.I.S. leider schwächer. Der Titeltrack gefällt noch ganz gut, aber VapoD.C.V.D.N.A. und Warum gefallen mir weniger. Vor allem bei D.C.V.D.N.A. fand ich das schade, weil ich mir bei einem Genetikk-Feature mehr versprochen habe. Das Outro ist allerdings wieder großartig. Er erzählt frei Schnauze, dass er sich die Features gar nicht angehört hätte. Musste er auch nicht, denn die waren allesamt in Ordnung (trotz eingestreuter Wie-Vergleiche).

D.W.I.S. besticht vor allem durch seine extrem geilen Beats. Die sind durch die Bank weg fett, vor allem gilt das aber für das Intro und Wir reiten ein. Dass DCVDNS außerdem über eine großartige Technik verfügt, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Einzig seine Stimmfarbe und der stellenweise monotone Flow stören mich etwas. Im Vergleich zu Brille ist D.W.I.S. aber sehr viel hörbarer.

4/5