Fleet Foxes

Platten des Jahres: 2017

2017 war für mich ein sehr aufregendes Jahr. Gleich in der ersten Februarwoche zog ich von Hannover nach Wien und mit meinem Freund zusammen, begann einen neuen Job und lebte auf einmal ein ganzes neues Leben. Wir gingen auf unglaublich viele (gute) Konzerte. Ich hörte sehr viele neue Alben und entsprechend schwierig ist auch die Zusammenstellung der Jahresliste 2017. Einzig die Besetzung der Pole Position ist für mich recht einfach, denn nur ein Release hat von mir die 5.0 erhalten: „#DIY“ von Trettmann. Selten habe ich ein derart kohärentes Deutschrap-Album gehört, dass tanzbare Beats mit deepen Texten verbindet. Man riecht den grauen Beton förmlich. Für mich schon jetzt ein Klassiker des Genres.

Direkt dahinter folgt sogleich der aktuelle Titan des Rap, der so gut wie gar nichts falsch machen kann. Kendrick Lamar ist – denke und hoffe ich – der unbestritten beste Rapper zur Zeit, was spätestens seit „To Pimp A Butterfly“ klar sein sollte. Mit „DAMN.“ legte er 2017 einen würdigen Nachfolger hinterher, der stilistisch allerdings ganz andere Wege als Butterfly einschlägt. Moderner, trappiger, trotzdem tiefgründig. Eine hervorragende Mischung. (mehr …)

Platten des Jahres: 2011

Ich möchte mit einem gängigen Missverständis aufräumen. Dieses besagt, dass James Blake mit seinem selbstbetitelten Debüt im Jahr 2011 (das in dieser Liste noch fehlt, aber in naher Zukunft eingebaut werden wird) die Speerspitze des so genannten Future R’n’B bzw. Alternative R’n’B bildete. Eine ausgezeichnete Platte, keine Frage. Doch DIE Platte des Genres und gleichzeitig des Jahres lieferte für mich ein Anderer ab: Jamie Woon. Vergleichsweise stiefmütterlich behandelt angesichts des Hypes um Blake verband Woon auf „Mirrorwriting“ mystische Klangverläufe mit pop-affinen Melodien und dem typischen R’n’B-Schmalz der 90er Jahre. Schon das großartige Video zu „Night Air“ hatte mich damals im Handumdrehen um den kleinen Finger gewickelt.

Selbstverständlich gab es aber auch noch eine gute Handvoll anderer großartiger Veröffentlichungen im Jahr 2011. Ben Howard machte mit „Every Kingdom“ Folk in Windeseile radiotauglich, ohne dabei in die Belanglosigkeit abzudriften. Die nachfolgenden Alben „I Forgot Where We Were“  und – vor allem – „Noonday Dream“ bestätigten den guten Eindruck des Erstlings. Auch „Helplessness Blues“ von den Fleet Foxes sei erwähnt, das zwar nicht ganz an das Debüt von 2008 heranreichte, es aber dennoch schaffte, den typischen gemütlichen Hütten-Folk-Sound zu transportieren.

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Platten des Jahres: 2008

2008 fährt mit viereinhalb Klassikern auf, was ein doch ganz beachtlicher Schnitt ist. „The Age Of The Understatement“ von den Last Shadow Puppets ist für mich gleich in mehrfacher Hinsicht ein einschneidendes Album gewesen. Es war sowohl das erste als auch das letzte Album, das ich digital erworben habe. Es stellte sich innerhalb kürzester Zeit heraus, dass das einfach nicht meine Art des musikalischen Einkaufs ist. Ich brauche etwas, das im Schrank stehen kann. Und wenn es dann doch mal digital sein muss, also z.B. für unterwegs, reicht mir mittlerweile ohnehin Spotify Premium. Vor allem aber, fuhren Alex Turner (Arctic Monkeys) und Miles Kane (The Rascals) mit einer Mischung aus Western, Film-Soundtrack und Indie Rock auf, von der ich nie erwartet hätte, dass sie funktioniert. Hat sie aber und tut sie auch elf Jahre später noch.

Direkt dahinter folgt das Debüt-Album der Fleet Foxes. 40 Minuten, die nach amerikanischer Cabin, langen Bärten und Whiskey klingen. Perfekt – vor allem, im Herbst und Winter und/oder auf langen Zugfahrten. „Oracular Spectacular“ von MGMT werde ich auf ewig mit langen, durchtanzten Nächten zur Abizeit verbinden. Ich brauche denke ich nicht weiter ausführen, dass „Kids“ und „Electric Feel“ zu den größten Hits unserer Zeit gehören. (mehr …)