Killing The Dream

Platten des Jahres: 2005 [Update 08/19]

Es wird Zeit für ein erstes Jahreslisten-Update, denn für 2005 haben sich mittlerweile genug neue Bewertungen gesammelt, dass ich die Liste guten Gewissens erweitern kann. An der Spitze tut sich wenig, doch vor allem im mittleren Bereich (ich vermeide absichtlich das Wort „durchschnittlich“) gibt es ein reges Getümmel.

Höchster Neueinsteiger ist „Down In Albion“ von den Babyshambles. Ehrlich gesagt hätte ich im Vorhinein gedacht, dass die Platte eine höhere Platzierung belegen würde. Da spielte aber offensichtlich einiges an Nostalgie mit. Vor allem im direkten Vergleich zu den Libertines-Alben und den anderen Genre-Veröffentlichungen dieses Jahres von Tocotronic und den Editors fällt „Down In Albion“ doch leicht ab.

Eine Band, die mir bis vor kurzem gänzlich unbekannt war, sind Spires That In The Sunset Rise. Hinter dem sperrigen Namen verbirgt sich ein Freak Folk-Ensemble, das die Herzen von Fans abseitigen Folks höher schlagen lassen dürfte. „Four Winds The Walker“ ist ihr zweites Album, auf das ich durch sein großartiges Cover aufmerksam geworden bin. Und was die Cover Art verspricht, hält auch der musikalische Inhalt. Verschrobener Free Folk mit starken Horror-Anleihen. Geht immer. A propos zweites Album: einen ähnlich starken Zweitling legten 2005 Killing The Dream mit „In Place, Apart“ vor. Zwar gefällt es mir nicht ganz so gut wie ihr selbstbetiteltes Debüt aus dem Vorjahr und doch bietet „In Place, Apart“ Melodic Hardcore der guten Art mit eingängigen Melodien und Riffs. Einzig die recht simplen Texte könnte man kritisieren. (mehr …)

Platten des Jahres: 2004

Schon ein Jahr vor der Class of 2005 begannen die Indie Bands, die später zu den Giganten des Genres aufsteigen sollten, ihre Klassiker auf den Markt zu werfen. Unglaublich, wie viele großartige Alben das Jahr 2004 zu bieten hat. Dahinter tummelt sich auch eine ganze Menge Mittelmaß – aber der Reihe nach.

An die Spitze meiner Liste schraubt sich das selbst-betitelte zweite Album der Libertines. Für viele ist „Up The Bracket“ die beste Veröffentlichung der Band. Für mich ist das Zweitlingswerk deutlich ansprechender. „Can’t Stand Me Now“, „The Man Who Would Be King“, „The Ha Ha Wall“ – hach, im Grunde könnte hier jeder Track noch mal einzeln genannt werden um darauf hinzuweisen, wie sehr es sich lohnt, ihn zu hören. Unvergessen auch der Blick meiner Oma, als ich das Album zu Weihnachten von meinem Vater geschenkt bekam. Das Cover hat ihr natürlich nicht gerade gut gefallen.

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Platten des Jahres: 2010

Mit „Black Sands“ von Bonobo erschien 2010 ein Album, das für mich den Höhepunkt in der Diskografie eines meiner Lieblingskünstler bedeutete. Über einen Freund kam ich an „Animal Magic“, das ich für einige Jahre rauf und runter hörte. Spätestens ab „Days To Come“ war ich dann Fan. „Black Sands“ hob dann aber alles noch mal auf eine andere Ebene. Angesichts der Vielschichtigkeit und Qualität wirkte der Terminus „Downtempo“ schon fast wie eine Beleidigung. Selbst im fabelhaften Katalog von Ninja Tune sticht dieses Album positiv heraus.

Gemischtere Gefühle löste bei vielen „Schall und Wahn“ von Tocotronic aus. Noch verschwurbelter als zuvor. Hätte ein Spex-Abo einen Soundtrack, er würde so klingen wie diese Platte. Und genau dafür liebe ich diese Band. Intelektueller Anspruch, ohne sich selbst zu ernst zu nehmen. Damit knüpft „Schall und Wahn“ an die Genese der Band in den 00er-Jahren an und schließt die tocotronische Berlin Trilogie ganz und gar rund ab.

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Platten des Jahres: 2008

2008 fährt mit viereinhalb Klassikern auf, was ein doch ganz beachtlicher Schnitt ist. „The Age Of The Understatement“ von den Last Shadow Puppets ist für mich gleich in mehrfacher Hinsicht ein einschneidendes Album gewesen. Es war sowohl das erste als auch das letzte Album, das ich digital erworben habe. Es stellte sich innerhalb kürzester Zeit heraus, dass das einfach nicht meine Art des musikalischen Einkaufs ist. Ich brauche etwas, das im Schrank stehen kann. Und wenn es dann doch mal digital sein muss, also z.B. für unterwegs, reicht mir mittlerweile ohnehin Spotify Premium. Vor allem aber, fuhren Alex Turner (Arctic Monkeys) und Miles Kane (The Rascals) mit einer Mischung aus Western, Film-Soundtrack und Indie Rock auf, von der ich nie erwartet hätte, dass sie funktioniert. Hat sie aber und tut sie auch elf Jahre später noch.

Direkt dahinter folgt das Debüt-Album der Fleet Foxes. 40 Minuten, die nach amerikanischer Cabin, langen Bärten und Whiskey klingen. Perfekt – vor allem, im Herbst und Winter und/oder auf langen Zugfahrten. „Oracular Spectacular“ von MGMT werde ich auf ewig mit langen, durchtanzten Nächten zur Abizeit verbinden. Ich brauche denke ich nicht weiter ausführen, dass „Kids“ und „Electric Feel“ zu den größten Hits unserer Zeit gehören. (mehr …)