Sufjan Stevens

Platten des Jahres: 2017

2017 war für mich ein sehr aufregendes Jahr. Gleich in der ersten Februarwoche zog ich von Hannover nach Wien und mit meinem Freund zusammen, begann einen neuen Job und lebte auf einmal ein ganzes neues Leben. Wir gingen auf unglaublich viele (gute) Konzerte. Ich hörte sehr viele neue Alben und entsprechend schwierig ist auch die Zusammenstellung der Jahresliste 2017. Einzig die Besetzung der Pole Position ist für mich recht einfach, denn nur ein Release hat von mir die 5.0 erhalten: „#DIY“ von Trettmann. Selten habe ich ein derart kohärentes Deutschrap-Album gehört, dass tanzbare Beats mit deepen Texten verbindet. Man riecht den grauen Beton förmlich. Für mich schon jetzt ein Klassiker des Genres.

Direkt dahinter folgt sogleich der aktuelle Titan des Rap, der so gut wie gar nichts falsch machen kann. Kendrick Lamar ist – denke und hoffe ich – der unbestritten beste Rapper zur Zeit, was spätestens seit „To Pimp A Butterfly“ klar sein sollte. Mit „DAMN.“ legte er 2017 einen würdigen Nachfolger hinterher, der stilistisch allerdings ganz andere Wege als Butterfly einschlägt. Moderner, trappiger, trotzdem tiefgründig. Eine hervorragende Mischung. (mehr …)

Platten des Jahres: 2003

Manche Alben sind so groß, dass sie belanglos werden. Weil ohnehin schon klar ist, dass jede*r sie rauf und runter gehört hat. Weil es nichts mehr zu ihnen zu sagen gibt. Sie werden durch ihren Erfolg merkwürdig uninteressant und schlummern verwaist im Plattenregal. Für mich ist „Elephant“ von den White Stripes so ein Album. Höchstwertung. Eh klar. Ein langweiliger Spitzenreiter. Vor einiger Zeit habe ich die Platte dann doch mal wieder aufgelegt, um noch einmal zu überprüfen, wie viel sich hinter dem Legendenstatus tatsächlich verbirgt. Tja, was soll ich sagen? Es hat ca. drei Akkorde gebraucht und ich war wieder komplett drin. Jeder Song ein Hit, jede Note ein Treffer. Die Pseudo-Geschwister White lieferten ein Album für die Ewigkeit ab und machten jede*m endgültig klar, dass das Garage Rock-Revival eine der wichtigsten Strömungen im ersten Jahrzehnt des dritten Jahrtausends sein würde.

Doch natürlich gab es auch einige andere Alben im Jahr 2003, die eine Erwähnung verdient haben. Das Doppelalbum „Speakerboxxx/The Love Below“ von Outkast sorgte für einen völlig neuen Sound im Hip-Hop. Pointierter Rap – vor allem von André 3000 – gepaart mit eingängingen Pop- und R’n’B-Melodien sorgten dafür, dass das Release trotz stattlicher Länge zu keiner Zeit langweilig wurde.

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